Tag 22
Ich rolle weiter Richtung Süden, vorbei an vertrauten Orten. Der Tag bringt eine kleine Sinnkrise, aber auch neue Begegnungen: Axelle (Bio-Bäuerin), Alan (hilft mit dem Sattel) und Johns Gruppe – die mich spontan in ihrem Bett schlafen lassen. Einfach gute Menschen getroffen.
Tag 23 – Kilometer fressen, Gedanken fliegen
Mit Wilken zusammen reiße ich ordentlich Kilometer runter. Wir reden viel – gute Gespräche beim Fahren, Mittagessen auf dem Weg. Danach wird die Fahrt monoton. Musik auf den Ohren, der Kopf wird ruhig. Ich campe irgendwo am Stadtrand von Toulouse. Das Leben ist einfach und gut.
Tag 24 – Zug nach Lourdes, neue Perspektiven
Heute gönne ich mir eine Zugfahrt. Manchmal darf man auch einfach sitzen und schauen. Toulouse zieht vorbei, Lourdes empfängt mich ruhig und freundlich. Ich schlendere durch die Stadt, erkunde langsam – kein Stress. Der Campingplatz ist schlicht, aber friedlich. Ich bin angekommen.
Tag 25 – Laufen, Leben, Lourdes
Ich laufe den “Lourdes-Marathon” – kein offizieller, sondern meiner. Natur, Berge, Pyrenäen in der Ferne. Keine Schmerzen, nur Bewegung. Danach: Pool, Guinness, Gelassenheit. Ich merke wieder: zwei Bier sind okay – alles darüber hinaus macht Stress für den Körper. Der Abend in Lourdes fühlt sich trotzdem rund an.
Tag 26 – In die Wildnis
Nur wenige Kilometer heute – aber dafür ein Schritt raus aus allem. Ich verlasse Lourdes und fahre hinein in die Berge, finde eine alte Mine, die mir als Unterschlupf dient. Viel Zeit zum Nachdenken. Ich erledige ein paar organisatorische Dinge, schreibe, sortiere das Radleben. Der Tag ist kurz, aber schön.
Tag 27 – Totalausfall & Rückhalt
Heute ist körperlich der härteste Tag bisher. 1800 Höhenmeter. Irgendwann geht nichts mehr. Ich kann kaum laufen, kaum denken. Doch Monica – eine Bergretterin und Trailläuferin auf zwei Beinen – hilft mir. Gemeinsam schleppen wir uns zur Herberge. Ich hätte es allein nicht so gut geschafft. Und genau das ist das größte Geschenk: nicht allein zu sein. Ich denke an mein gutes Equipment, an die Menschen, die mich begleiten – auch aus der Ferne. Das gibt mir Rückenwind.
#BALLERN!
Tag 28 – Der Tag danach
Ich schlafe schlecht, eigentlich garnicht. Aber die Dusche gestern war das schönste Gefühl seit langem 🤣 Frühstück tut gut, ein bisschen Wäsche, Ausrüstung prüfen. Dann rolle ich los, nicht schnell, aber stetig. 600 Höhenmeter, 52 Kilometer. Wildcampen am Abend, zufrieden.
Ich denke: Jeder Höhenmeter ist ein schöner Meter – er hat was Ehrliches, was Klartextmäßiges.
Langsamkeit ist kein Rückschritt – sie ist genau richtig.
























Und noch ein paar weitere Bilder.

































